Wohnung für den Weltraum: Wiener Weltraumarchitekten an Bord

Wiener Weltraumarchitekten sind an einem Airbus-Konzept für ein Habitat beteiligt.

Der Weg von der Erde zum Mond oder gar Mars ist weit. Astronauten verbringen daher viel Zeit in beengten Verhältnissen. Aus diesem Grund hat die Wiener Weltraum-Architekturplattform Liquifer mit Partnern und gemeinsam mit dem europäischen Flugzeughersteller Airbus ein Konzept eines Habitats namens „Airbus LOOP“ entwickelt. Es soll Weltraumfahrern längerfristig einen All-Aufenthalt in einigermaßen lebenswerten Umständen ermöglichen.

Das Liquifer-Team um Barbara Imhof, Waltraut Hoheneder und René Waclavicek wartete schon vor rund zehn Jahren mit dem „Self-deployable Habitat for Extreme Environments – SHEE“ mit einem kleinen Weltraum-Habitat auf und war im Rahmen des EU-Projekts „EDEN ISS“ an Entwicklung und Betrieb eines Gewächshauses in der Antarktis beteiligt. Jetzt denkt man in größeren Dimensionen.

APA/LIQUIFIER 2023/UNBEKANNT

Bild von außen

Hatte „SHEE“ noch einen Durchmesser von schlanken sechs Metern bei zwei Metern Raumhöhe, orientiert sich „Airbus LOOP“ an den Kapazitäten, die das größte jemals gebaute Raketensystem „Starship“ der US-Weltraumfirma SpaceX bereithält. Hier ginge sich ein Frachtmodul mit acht Metern Durchmesser und der gleichen Höhe aus. Ein weiterer entscheidender Faktor ist, dass das „Starship“ auch bald bis zu 100 Tonnen pro Flug in das All bringen können soll.

Zuerst könnte „LOOP“ einmal im Erdorbit eingesetzt werden, wenn etwa die Internationale Raumstation ISS eingemottet wird. Im Zentrum des Zylinders findet sich ein Gewächshaus, das sich über die oberen beiden Stockwerke zieht. Ganz oben befindet sich der Wohnbereich mit Kajüten, Aufenthaltsraum, Waschgelegenheiten und Kombüse, ebenso Fitnessgeräte, mit denen die Astronauten dem Muskelschwund entgegenwirken können. Darunter befinden sich die Laboratorien. Im dritten Geschoß befindet sich eine Zentrifuge, mit der sich Schwerkraft simulieren lassen soll.

Wohnen
Gewerbe