Die Preise für Wohnimmobilien sind in Niederösterreich im Vorjahr im Schnitt um sechs Prozent gestiegen. Für 2023 rechnen die Experten von Raiffeisen mit einer Stagnation.
2022 wurden in Niederösterreich 4.112 Eigentumswohnungen verkauft, das sind um ein Drittel weniger als 2021. Die Anzahl der veräußerten Einfamilienhäuser (inkl. Doppelhäuser & Reihenhäuser) sank von 4.880 auf 3.663 in 2022, jene der Grundstücke von 8.861 auf 5.637 (Quelle: Immounited/Raiffeisen Immobilien).
Erschwerte Finanzierung
Insbesondere in der zweiten Jahreshälfte wurden deutlich weniger Immobilien verkauft als im Vergleichszeitraum des Vorjahres – eine Entwicklung die auf die Verunsicherung der Käufer infolge der Inflation sowie die erschwerte Finanzierung durch die KIM Verordnung zurückzuführen ist. Diese Verordnung der Finanzmarktaufsicht schreibt für die Vergabe von Immobilienkrediten höhere Eigenmittel vor und begrenzt die Kreditbelastung auf 40 Prozent des verfügbaren Haushaltseinkommens.
Quadratmeterpreise gestiegen
Gleichzeitig haben die durchschnittlichen Quadratmeterpreise 2022 zugelegt: Im NÖ-Schnitt musst man für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser im vergangenen Jahr um sechs Prozent mehr berappen als 2021. Damit liegt Niederösterreich unter dem Bundesschnitt, hier haben sich Wohnimmobilien lt. OeNB 2022 um zehn Prozent verteuert.
Kein Einbruch in Sicht
Für das laufende Jahr 2023 rechnet Raiffeisen Immobilien in Niederösterreich mit einem Ende der dynamischen Preisanstiege, jedoch mit keinen dramatischen Einbrüchen. Eine längere Phase der Preisrückgänge ist derzeit nicht in Sicht, und schon gar kein Sturzflug.
„Für Niederösterreich erwarten wir im Landesschnitt 2022 eher eine Stagnation der Preise – wiewohl moderate Rückgänge in einzelnen Regionen nicht auszuschließen sind.“ erläutert Peter Weinberger, Geschäftsführer von Raiffeisen Immobilien NÖ/Wien/Burgenland. „Generell profitiert Niederösterreich aber nach wie vor vom Zuzug aus Wien. Regionen mit noch relativ günstigen Preisen wie das Waldviertel oder Weinviertel sind unverändert gut nachgefragt.“