Welcher Baum passt in den eigenen Garten?

Eine kleine Entscheidungshilfe für die richtige Wahl der Baumart im Hausgarten. Plus: Tipps für die Pflanzung.

Ein Garten ohne Baum ist wie ein Brunnen ohne Wasser, lautet ein altes Sprichwort. Wer einen neuen Baum setzt, sollte jedenfalls gut planen – immerhin ist der grüne Riese im besten Fall für Jahrzehnte ein treuer Begleiter. Folgende Aspekte sollten bei der Auswahl und der Pflanzung deswegen gut überlegt werden:

1. Klein oder groß?

Der goldene Grundsatz in der Gestaltung für den Hausgarten ist, dass der ausgewachsene Baum nicht höher sein sollte als das Haus selbst. „Manche Arten werden in 20, 30 Jahren wirklich sehr groß. Das muss man bei der Auswahl bedenken“, sagt Björn Schoas von der Umweltberatung.

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Die Hainbuche wird groß und alt,  und kommt mit Hitze gut zurecht

Kleinbäume zwischen 7 bis 15 Meter eignen sich besonders für kleine Gärten, schmale Innenhöfe und Vorgärten. Ideal dafür sind etwa der Feldahorn, der Weißdorn, der Dirndlstrauch, die Blumenesche oder die Magnolie. „Gerade Wildobstsorten wie Dirndl und Weißdorn vertragen die Hitze sehr gut und sind als Zukunftsbäume anzusehen“, so Schoas.

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Die eher kleinwüchsige Magnolie eignet sich für kleine Flächen 

2. Mögen Sie Früchte?

„Obstbäume sind schön, aber nicht jeder will 100 Kilo Äpfel ernten“, sagt Wolfgang Praskac vom Pflanzenland Praskac, „wer keine Früchte mag, sollte einen Zierbaum setzen.“

Jeff Mangione

Ein Klassiker, der in verschiedenen  Größen erhältlich ist: der Apfelbaum

Allerdings gibt es auch Arten, die Früchte nur in Maßen tragen: Die Felsenbirne etwa bildet kleine Früchte aus. Werden sie nicht geerntet, sind sie eine willkommene Nahrungsquelle für Vögel.

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Zukunftsbaum Dirndl: verträgt Hitze und produziert kleine Früchte  

Viele Obstbaumarten werden auch in unterschiedlichen Größen kultiviert: So gibt es vom Apfelbaum heute nicht mehr nur den traditionellen und relativ mächtigen Baum mit Hochstamm, sondern auch Mittel- und Viertelstamm. Bei kleineren Exemplaren ist auch weniger Obst zu erwarten.

3. Nadel oder Laub?

Je mehr Blattvolumen ein Baum hat, desto größer ist die Verdunstungsleistung und damit die Kühlung der Umgebung. Nadelhölzer verdunsten generell weniger Wasser, spenden aber genauso gut wie ein Laubbaum Schatten. Allerdings sind – wie bei allen Baumarten– manche für längere Hitzeperioden im Sommer nicht gemacht. Fichten vertragen Hitze und Trockenheit schlecht, Zeder und Kiefer hingegen gut. „Das Baumsortiment ändert sich. Bei jeder Baumart gibt außerdem zahlreiche Sorten und Varietäten, die Hitzestress aushalten,“ so Schoas.

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Die Zeder ist ein Nadelbaum, dem Hitzestress nichts anhaben kann

Ein Beispiele dafür ist die Esche: Sie musste in den heimischen Wäldern großflächig gerodet werden. Die australische, schmalblättrige Esche oder die Blumenesche aus Südeuropa hat hingegen kein Problem mit länger anhaltenden Hitzeperioden.

4. Heimisch oder fremd?

Nur auf heimische Arten zu setzen, hält Gartenexperte Wolfgang Praskac angesichts des Klimawandels für nicht sinnvoll: „Pflanzen, die an einem bestimmten Standort gut wachsen, sind nicht unbedingt in Österreich heimisch.“

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Im Gegensatz zur heimischen Esche ist die Blumenesche gesund

Angesichts der immer heißer werdenden Sommer generell auf mediterrane Arten zurückzugreifen, kann aber ebenfalls daneben gehen. „Sorten, die man aus dem Italienurlaub kennt, sind für unser Klima meistens nicht geeignet,“ so Praskac, „Frost ist für Bäume problematischer als Hitze.“

Bei der Pflanzung selbst ist es wichtig, dass die Erde im Pflanzloch gut vorbereitet wird. Gerade nach einem Hausbau kann der Gartenboden stark verdichtet sein. Der Boden sollte daher vor dem Setzen des Baumes aufgelockert werden. Einem stark lehmigen Boden kann Kies, Sand oder Kompost beigemischt werden. Das Pflanzloch sollte 15 bis 20 Zentimeter tiefer sein als der Wurzelballen und mit einer Schicht guter Gartenerde oder Kompost aufgefüllt werden. Praskac: „Hier Energie zu investieren, zahlt sich aus.“

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