Viele Österreicher auf Wohnungssuche

Viele Menschen wollen ihre Wohnsituation verändern. Daher ist die Nachfrage nach Wohnraum groß, das Angebot bescheiden.

Die Österreicher sind mit ihrer Wohnsituation großteils zufrieden. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Gallup Umfrage unter 1000 Österreichern, die im April durchgeführt wurde, zu einer Zeit, in der sehr intensiv gewohnt wurde. Wer am Land lebt, ist zufriedener, Eigentümer sind zufriedener als Mieter. Allerdings plant ein Viertel der Befragten in den nächsten ein bis zwei Jahren umzuziehen, vor allem bei Städtern ist die Bereitschaft zum Wohnsitzwechsel groß. „Ein Mobilitätsrekord“, interpretiert Nikolaus Lallitsch, Sprecher von Raiffeisen Immobilien Österreich sowie Geschäftsführer von Raiffeisen Immobilien Steiermark, diese Zahlen. Vor allem jüngere Menschen unter 40 sind wechselbereit, was ihre Wohnsituation betrifft. Das Bedürfnis nach mehr Raum motiviert am häufigsten zur Wohnungssuche. Denn wer beengt wohnt – die durchschnittliche Haushaltsgröße pro Person beträgt 36 Quadratmeter – ist unzufrieden.

Nachfrage nach Wohnraum hoch

Raiffeisen Immobilien/APA-Fotoservice/Hörmandinger/Martin Hörmandinger

In Zahlen gegossen sind – bei einer durchschnittlichen Haushaltsgröße von 2,2, Personen – etwas mehr als eine Million Haushalte auf der Suche nach neuem Wohnraum, rechnet Nikolaus Lallitsch vor. Auf der anderen Seite verkauft derzeit niemand seine Immobilie, wenn er nicht muss. „Die Krise wirkt sich zeitversetzt aus “, so der Immobilienexperte. Momentan agieren die Verkäufer zurückhaltend, die Stimmung verschlechtert sich. „Derzeit funktioniert der Markt, doch es ist noch nicht alles überstanden“, schätzt Nikolaus Lallitsch die Lage ein. Die Nachfrage nach Wohnraum ist nach wie vor hoch, Immobilien sind eine harte und verlässliche Währung, aber es kommen nur wenige neue Immobilien auf den Markt. „Die Preise werden sicher ihr Niveau halten“, so der Immobilienexperte. Wichtig sei es, bestehende Immobilien zu revitalisieren und Ortskerne neu zu gestalten. „Denn der Neubau auf der grünen Wiese funktioniert nicht mehr“, betont Nikolaus Lallitsch (im Bild links).

Virtuelle Besichtigungen

Wenn das Bestellerprinzip kommt (eine Neuregelung der Maklerprovision, wobei der Auftraggeber diese bezahlt), will Raiffeisen Immobilien den Kunden vermehrt virtuelle Besichtigungen anbieten, wie Peter Weinberger, Geschäftsführer von Raiffeisen Immobilien NÖ, Wien und Burgenland sowie Sprecher Raiffeisen Immobilien Österreich, betont (im Bild rechts). 15 bis 20 Besichtigung braucht es heute für die Vermietung einer Wohnung, erzählt er. „Rund die Hälfte davon kann in Zukunft wegfallen“, beziffert Peter Weinberger, indem vermehrt 360-Touren angeboten würden. Dabei wird die Immobilie fotografiert und die Bilder zu einer Video-Tour zusammengefügt, welche Kunden sich am PC oder am Handy anschauen können, um einen ersten Eindruck zu erhalten.

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