Gärtner beantworten Leserfragen: Diese Woche möchte Leserin Katrin Purgay wissen, ob man die Früchte ihres Holunders verarbeiten und essen kann.
Der Schwarze Holunder, auch Holler genannt, ist eine weitverbreitete Pflanze. Die Blätter und Beeren des Strauchs finden Verwendung als Heilmittel. Leserin Katrin Purgay hat gleich mehrere Exemplare in ihrem Garten: „In meinem Garten sind einige Holunderbäume wild aufgegangen und ich will die Früchte verarbeiten. Ich habe aber Bedenken, weil ich gelesen habe, dass es auch Sorten gibt, die selbst in gekochtem Zustand ungenießbar sind. Die Sträucher sind drei bis vier Meter hoch und haben hängende Dolden mit schwarzen Beeren.“
Expertin bei der Umweltberatung
Laut Alexandra Syen, Gartenexpertin bei der Umweltberatung, gibt es unterschiedliche Holunderarten: „Der Schwarzer Holunder ist eine Gehölzpflanze (im Unterschied zum Zwerg-Holunder, der krautig, also unverholzt ist). Es handelt sich um einen ästigen Strauch oder Baum, der 3 bis 10 Meter hoch wird. Die Zweige sind leicht zu brechen und enthalten ein weißes Mark.“ Erkennen kann man den Schwarzen Holunder an den zahlreichen am Stamm befindlichen Korkwarzen. Die Blätter sind bis zu 30 cm lang, die Blütenstände flach mit hängenden Beeren.
Schwarzer, roter und blauer Holunder
„Vom Schwarzen Holunder unterscheidet man den Blauen und Roter Holunder und den Zwerg-Holunder. Der in Mitteleuropa heimische Blaue Holunder ist sehr selten, hat blauschwarz bereifte Beerenstände und ist giftig. Der Rote Holunder ist bedingt essbar, nur die ausgereiften, karminroten Früchte sind ausgekocht genießbar.“ Verwechslungsgefahr zum Schwarzen Holunder besteht vor allem beim Zwerg-Holunder: „Die unreifen Früchte sind giftig. Die Blüten und reifen Früchte sind essbar. Sie müssen aber gekocht und dürfen keinesfalls in großen Mengen genossen werden.“ Der Zwergholunder ist krautig, wird maximal 1,5 Meter hoch, die Beeren stehen aufrecht und weisen eine kleine Delle auf.“ Die Beeren des Schwarzen Holunders sollten erst geerntet werden, wenn sie schwarzviolett sind. „Grün & rot sind sie schwach giftig, sie sollen außerdem auch nicht roh gegessen werden, sonst ist mit Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall zu rechnen.“ Kostenlose Pflanzenbestimmungs-Apps wie Pl@ntNet und oder Flora Incognita helfen bei der Unterscheidung.