Weniger Immobilien mussten zwangsversteigert werden

Im Jahr 2022 ging die Zahl der Zwangsversteigerungen bei den heimischen Immobilien um zehn Prozent zurück.

Vielen Prognosen zum Trotz gibt es für das Jahr 2022 gute Nachrichten für Eigentümer von Immobilien: Mit 822 in Österreich anberaumten Terminen zur Zwangsversteigerung von Liegenschaften - nach 913 im Vorjahr - wurde im abgelaufenen Jahr 2022 ein neuer Tiefststand seit 15 Jahren verzeichnet. Das entspricht einem Rückgang um zehn Prozent. Den Aufzeichnungen von SmartFacts zufolge entfielen von diesen Terminen 54 Prozent auf Wohnimmobilien, 23 Prozent auf Gewerbeimmobilien und 23 Prozent auf Grundstücke.

Schätzwert gestiegen

Beim Schätzwertvolumen hingegen ist ein deutlicher Anstieg zu berichten: Trotz des Rückgangs der anberaumten ZV-Termine um ein Zehntel legte das Schätzwertvolumen fast um ein Fünftel zu. In Zahlen stieg es von 256 Mio. Euro auf 302 Mio. Euro. Das ist ein Plus von 18,1 Prozent.

Anstieg kommt mit Verzögerung

Das weitere Schrumpfen des ZV-Markts 2022 war in dieser Ausprägung nicht unbedingt zu erwarten gewesen, vielmehr war mit einem Verharren auf niedrigem Niveau oder sogar einem leichten Anstieg im 4. Quartal des Vorjahres gerechnet worden.

Die Änderungen des wirtschaftlichen Umfelds, der Zinspolitik und der bankregulatorischen Vorgaben werden aber laut SmartFacts zu Auswirkungen auf dem Markt der Zwangsversteigerung führen, allerdings mit noch erheblicherer Verzögerung als gedacht. In ihrer Analyse weisen die Experten darauf hin, dass Objekte in der Zwangsversteigerung im Allgemeinen längere Vorlaufzeiten aufweisen, da entsprechend dem Verfahren immanente gesetzliche Vorgaben und Fristen zu beachten sind.

Über SmartFacts

Seit über 15 Jahren verfolgt SmartFacts Data Services GmbH regelmäßig den Gesamtmarkt der zur Versteigerung anberaumten Liegenschaften, von den zugrunde liegenden Objektbewertungen über die Anzahl der anberaumten Versteigerungstermine bis zum erzielten Verwertungserlös und der Verwertungsdauer.

Grundlage dieses Berichts sind die in der SmartFacts-Datenbank lückenlos seit September 2007 erfassten Informationen zu allen Zwangsversteigerungsobjekten in Österreich, deren Bewertungen einschließlich der Verkehrswertgutachten, Schätzwerte und Erlös-und Erfolgsquoten sowie Detailinformationen zu den betreibenden Gläubigern.

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