Ab den 1950er-Jahren entstand eine neue Tisch- und Wohnkultur. Die Ausstellung „Schöner Essen“ erzählt die Geschichte des österreichischen Besteckerzeugers Neuzeughammer Ambosswerk.
In den frühen 1950er-Jahren, als der Wirtschaftsaufschwung nach dem Krieg begann, änderten sich auch die Ess- und Ernährungsgewohnheiten der Österreicher. Die Lust am Kochen stieg und somit auch die Freude an der Ästhetik des Essens und des Tischdeckens.
„Schöner Essen“ war nun kein Eliten-Thema mehr, sondern wurde auch für den Mittelstand relevant und erschwinglich. In diesem Kontext ist der Aufstieg des im Steyrtal (OÖ) ansässigen Besteckerzeugers Neuzeughammer Ambosswerk zu beobachten.
Aufstieg eines Unternehmens
Das Möbelmuseum Wien erzählt in seiner aktuellen Ausstellung „Schöner Essen. Amboss Design & Tischkultur 1950–1970“ die Geschichte dieses Traditionsunternehmens. War das Ambosswerk in den 1930er- und 1940er-Jahren als Produzent konventioneller Essbestecke und Taschenmesser sowie als Klingen-Zulieferbetrieb für weitere Besteckerzeuger bekannt, so entwickelte sich das Unternehmen ab den 1950er-Jahren zum industriellen Produzenten von modernen Bestecken und Küchenutensilien aus rostfreiem Stahl.
Breites Sortiment
Die breite Produktpalette reichte von Messern und Bestecken über Fondue-Sets und Eierspeisepfannen bis zu Salzstreuern und Flaschenöffnern. 1963 begann Amboss die Zusammenarbeit mit dem deutschen Porzellan-, Glas- und Keramikhersteller Rosenthal, der das oberösterreichische Werk 1969 komplett übernahm. 1976 entschied sich die Rosenthal AG die Besteckproduktion nach Bayern zu verlegen.
In der Ausstellung zu sehen sind von Designern wie Carl Auböck, Helmut Alder oder János Megyik für die Firma Amboss entworfene Produkte für den modernen Haushalt, die mit zahlreichen Preisen, sowohl für das Produkt- als auch das Verpackungsdesign ausgezeichnet wurden.
„Schöner Essen. Amboss Design & Tischkultur 1950–1970“, Möbelmuseum Wien, 7., Andreasgasse 7, bis 16. April 2023.