Ein Zuhause, in dem man sich entspannt zurücklehnen kann. Wie das geht, zeigt die Autorin von „Wohn dich glücklich“.
Ein Rückzugsort, der glücklich macht, muss nicht groß sein, nicht luxuriös, nicht mit üppigem Budget eingerichtet. Er muss keinen Blick ins Grüne haben, keine hohen Wände. Vielmehr geht es um das Gefühl, daheim zu sein und immer gerne wiederzukommen. Die Autorin von „Wohn dich glücklich“, Martina Goernemann, hat ein großes Glas in ihrem Vorraum stehen, mit bunten Lollis. Diese gibt sie Gästen, die ihr Haus verlassen. Auch selbst bedient sie sich an dem Glas, der Lolli ist dann so etwas wie ein Gruß von daheim.
Aufgeräumter Vorraum
Die Begrüßungsschleuse hinter der Haustüre soll möglichst aufgeräumt aber dennoch gemütlich sein. Wie das gelingt? Etwa mit einer Truhe oder Tonne, wo alle Schuhe verschwinden, die wie Flipflops biegsam sind. Schön sind Bilder im Vorraum, ein kleiner Schrank. Hier findet zum Beispiel das Gebinde mit den Fusselrollen und der Kleiderbürste Platz. Die Autorin hat in diesem Raum auch ihre Parfums. Sie findet, es wäre Verschwendung, den Duft im Bad aufzulegen. Denn so bleibt nach dem morgendlichen Ritual der Geruch des Parfums im Raum hängen. Damit auch Schuhe keinen unangenehmen Geruch verströmen, füllt die Autorin die Schuhbeutel mit getrockneten Kräutern und steckt sie in die dampfenden Treter.
Gemütliche Küche
Jede Küche braucht einen Stil, ist die Autorin überzeugt: Purismus oder Tante-Emma-Gefühl, Landhausstil oder Loftlook. Egal für welchen man sich entscheidet, die Küche sollte aufgeräumt sein. „Die Küche wird nicht wärmer, wenn viel drinsteht, nur voller“, so die Autorin. Um den Raum gemütlich zu machen, eignen sich schöne Gläser, in denen man Reis, Haferflocken und Kaffee lagert. Fundstücke vom Flohmarkt wie drehbare Tortenteller geben herumstehenden Kleinteilen eine Basis. Tassen und Kochbesteck lassen sich gut aus dem Weg schaffen, indem man sie auf Haken hängt. Wer immer noch Fliesen als Spritzschutz an der Küchenwand hat, kann sie problemlos tarnen: etwa mit einem Lochbrett aus dem Baumarkt, das wasserabweisend gestrichen wird, auch hier schaffen haken Ordnung. Gegen Motten helfen Kaugummistreifen im Küchenschrank, da sie kein Pfefferminz leiden können. Damit der Kühlschrank nicht nach würzigem Käse riecht, empfiehlt die Autorin Gläser mit perforiertem Deckel, gefüllt mit Baking Soda.
Ordentliches Arbeitszimmer
Wer kann, stellt den Schreibtisch so, dass viel Licht auf ihm landet. Um Ordnung zu schaffen, helfen verschiedene Behälter: Gewürzgläser, Dosen, Krüge und Vasen. Doch auch alles, was einen Deckel hat, ist bestens geeignet. In Schreibtischschubladen findet sich meist eine bunte Mischung aus Stiften, Batterien und Klebeband. Wer wissen will, ob die Batterien noch brauchbar sind, lässt sie aus zehn Zentimetern Höhe auf den Schreibtisch fallen. Leere Batterien hüpfen, volle bleiben liegen. Handdesinfektionsmittel gehört nicht nur in Corona-Zeiten auf jeden Schreibtisch: mit dem Mittel kann man Geschmiere von Kugelschreiber und Filzstift von glatten Oberflächen entfernen. Gegen Permanentmarker hilft Teebaumöl. Ruckelt die Schublade, obwohl sie nicht mehr vollgestopft ist? Eine Abreibung mit Seife hilft. Kein Kabelsalat mehr: Jedes Kabel bekommt ein kleines Plastikschild, wo in Schönschrift notiert ist, zu welchem Gerät es gehört. In einem Korb oder einer Schachtel können sie nun geordnet aufbewahrt werden.
Entspannendes Badezimmer
Platz schaffen, heißt das Motto im Badezimmer. Denn nur in einem aufgeräumten Bad kann man sich nach einem anstrengenden Tag entspannen – ohne vorher siebzehn Shampoos aus dem Weg räumen zu müssen. Daher: entrümpeln, ein Shampoo reicht. Ein Gefühl von Licht und Weite in kleine Bäder zu bringen gelingt mit den richtigen Farbtönen, jenen des Meeres: blau, grün und weiß. Die Autorin empfiehlt an stressigen Tagen ein Bad mit Magnesiumbittersalz, da dieses Schadstoffe aus dem Körper spült. Den Badezusatz kann man mit ätherischen Ölen abrunden, herrlich.
Farbe für die Wände
Sanfte Töne eigenen sich am besten als Wandfarbe, vor allem pudrige Töne. Da die Entscheidung für einen Farbton meist schwer ist, empfiehlt die Autorin, große Pappkarton-Schilder zu besorgen sowie Probetöpfchen von jenen Wandfarben, die in Frage kommen. Ein Karton nach dem anderen wird in ein großes Farbmuster verwandelt, das dann an verschiedenen Stellen im Raum ausprobiert werden kann; auf dem Sideboard, am Esstisch, hinter einem Stuhl. Farbfamilien geben den Räumen Struktur: verschiedene Grau- oder Grüntöne ergänzen sich gut. „Weiß macht klobige Stücke schlanker und passt sich jeder Einrichtung an“, ist die Autorin überzeugt.
Buchtipp
„Wohn dich glücklich. Neue Ideen für Haus und Herz“ von Martina Goernemann (Text) und Sonia Folkmann (Fotos) ist im Basser- mann Verlag erschienen. € 9,99