Draußen sitzen und die Sonne genießen, nach getaner Arbeit das Blumenbeet bewundern. Drei Gartengestalter geben Tipps
Die langen Schlangen vor den Bau- und Gartenmärkten bestätigen es: die warmen Temperaturen locken ins Freie, der Garten ruft.
Jetzt wird gegartelt, Unkraut gezupft und gepflanzt, doch auch Entspannung ist ein großes Thema – schließlich wird auch der Urlaub heuer daheim stattfinden – da will man es möglichst schön haben.
Ein gemütlicher Sitzplatz oder Loungebereich steht daher auf der Prioritätenliste ganz oben, ebenso wie das Plätschern einer Quelle.
1. Der richtige Sitzplatz
Der Sitzplatz im Grünen wird fast immer in Hausnähe eingerichtet, weiß Jörg Zecha von Begründer Gartengestaltung / Arge Garten. „Von hier aus hat man aber denselben Blick wie immer.“ Daher bietet es sich an, eine weitere Sitzgelegenheit so zu positionieren, dass eine Sichtbeziehung zum Haus hergestellt wird. „Das kann ein Loungebereich sein oder ein Feuerplatz mit einer Feuerschale“, sagt Landschaftsarchitektin Gertraud Monsberger.
„Mithilfe eines Nebengebäudes kann man den Garten schließen“, rät Jörg Zecha außerdem. Das könne ein Poolhaus oder ein Pavillon mit einem Sitzplatz sein. So schafft man ein Gleichgewicht im Garten. „Dort kann man zum Beispiel einen überdachten Loungebereich einrichten“, so Jörg Zecha.
2. Untergrund aus Paletten oder Holz
Für einen Sitzplatz braucht es einen passenden Untergrund, das können Platten oder eine Holzterrasse sein, „die mit ein paar Erdankern fixiert wird“.
Dieser Bereich kann ganz einfach gehalten werden mit einem Bankerl – oder mit Strom, Wasser, Kanal sowie einer Outdoorküche luxuriös ausgestattet werden. „Für einen Feuerplatz eignet sich Sand oder Kies, sowie eine Platte, auf der die Feuerschale steht“, so Monsberger.
3. Wasserplätschern bringt Entspannung
Wer keinen Platz für Pool oder Schwimmteich hat, muss nicht auf das Plätschern einer Quelle verzichten. Auch in kleinsten Gärten und auf Terrassen ist Platz für einen Brunnen – mit oder ohne Fontäne, Quellsteine oder ein niedriges Becken mit ein paar Seerosen.
Schon ist die Idylle perfekt. „Wasser setzen wir als akustisches Element ein“, führt Zecha aus, „denn mit positivem Lärm kann zum Beispiel Straßenlärm übertönt werden, aber auch das Wort gebrochen werden, indem man den Nachbarn nicht mehr hört.“
4. Wassertrog oder Edelstahlbecken
Für einen ländlichen Garten könne das ein einfacher Trog sein, für einen modernen Garten oder eine moderne Terrasse zum Beispiel ein Edelstahlbecken.
Alle Wasserstellen funktionieren ähnlich, sie brauchen ein Auffangbecken und eine Pumpe, die das Wasser bewegt. Hinzu kann ein Speier kommen oder ein Wasserfall, häufig muss Wasser nachgefüllt werden, da dieses verdunstet.
Auch auf einer Dachterrasse muss man nicht auf eine Wasserquelle verzichten. „Das kann eine kleine Aussparung in der Wand sein, wo ein Wasserfall Platz findet“, nennt Gertraud Monsberger ein Beispiel.
5. Was tun gegen die Algenplage?
Wenn man die Bildung von Algen verhindern will, kann das Wasser mit Sauerstoff- oder Chlortabletten aufbereitet werden. Will man das nicht, so Jörg Zecha, sollte der Behälter ausleerbar sein oder mit einem Schlauch ausgespritzt werden können.
6. Wassertische mit Naturstein
Eine andere Möglichkeit sind Wassertische, die wie Quellsteine (durch ein Loch im Stein sprudelt das Wasser und läuft über den Stein) funktionieren, nennt Marion Ernst, Geschäftsführerin von Flaechenlust Grünraumdesign, ein Beispiel.
Der Vorteil der geraden Natursteinoberfläche beim Wassertisch ist, dass durch den dünnen Wasserfilm der Stein gut zur Geltung kommt und sich der Himmel in der Wasseroberfläche spiegelt. „Häufig braucht man dafür Strom, da der Wassertisch beleuchtet ist,“ so Marion Ernst.
7. Wasserbecken
Eine beliebte Variante für moderne Gärten sind dekorative Wasserbecken. „Diese sind meist nur rund 40 Zentimeter tief, eine Pumpe hält das Wasser in Bewegung, daher braucht man auch keine Angst vor Gelsen zu haben“, fasst Marion Ernst zusammen.
Hier können Seerosen und Gräser gedeihen, aber auch Fische beherbergt werden. Mini-Versionen davon können auch in Fass oder Bottich untergebracht werden, ideal für eine Terrasse.