Rückstau bei Baubewilligungen

Die Bau- und Immobilienwirtschaft ist besorgt, dass sich Baubewilligungen verzögern. Dies wirkt sich negativ auf die Auftragslage und den Markt aus.

Da während der Zeit der Ausgangsbeschränkungen keine örtlichen Bauverhandlungen durchgeführt werden konnten, mussten Projektentwickler und Bauherren länger auf Baubewilligungen warten. „Es ist zu einem Stau gekommen“, sagte Erwin Soravia, Präsident der Vereinigung Österreichischer Projektentwickler (VÖPE). Dadurch stocken die Aufträge an die Bauwirtschaft.

Rückstau bei Bewilligungen

Soravia

Die Branche hofft nun darauf, dass jene Baugenehmigungen, die bereits bei den Behörden liegen, rasch bearbeitet werden. Erwin Soravia und Josef Muchitsch, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Bau Holz, appellieren an die Landesbaudirektionen, Beschlüsse vorzuziehen und Projekte baureif zu machen. Konkret geht es dabei um ein Bauvolumen in der Höhe von 25 Milliarden Euro, das man in den nächsten zwei bis drei Jahren umsetzen könnte. „Falls die Bewilligungen weiterhin verzögert werden, dann führt das unweigerlich zu negativen Folgen für die gesamte Bauwirtschaft“, sagt Wienerberger-Geschäftsführer Johann Marchner.

Folgen für 2021

Andreas Hafenscher

„Die Auswirkungen werden wir 2021/22 spüren. Die Verzögerungen bringen viele Probleme mit sich. Vom planenden Baumeister oder Architekten über die Baustoffhersteller zu den Verarbeitern bis hin zu den Bauherren, die Einzugstermine planen – Verzögerungen führen zu negativen Auswirkungen bei allen Beteiligten“, so Marchner. Viele Unternehmen aus der Branche würden zurzeit auf Sicht fahren. „Wir sind aktuell mit einem ‚blauen Auge’ davongekommen“, sagt er über das eigene Unternehmen.

Beschäftigung leidet darunter

Doch auch die Beschäftigung am Bau leide unter der Situation, so Josef Muchitsch. „Fakt ist, seit dem Lockdown kommen keine Aufträge nach und das macht uns große Sorge.“ Verschärfend hinzu kommt, dass die Banken restriktiver sind, was Neufinanzierungen angeht“, so Soravia. Jene Projekte, die sich bereits im Genehmigungsverfahren befinden, seien jedoch alle ausfinanziert.

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