Bis Jahresende erwartet CBRE in Österreich ein Rekordhoch beim Investmentvolumen in Höhe von vier Milliarden Euro.
Der Investmentmarkt boomt weiterhin. Das zeigt der Halbjahresbericht des Immobilienberater CBRE. Während die Prognosen in den vergangenen Jahren immer davon ausgegangen sind, dass die Zinsen steigen und der Bauboom daher stagnieren wird, ist das nun nicht mehr so. Andreas Ridder, Managing Director von CBRE: „Wir rechnen nicht mehr mit einem bevorstehenden Zins-Einbruch.“ Dieser Umstand macht sich bei den Immobilieninvestments bemerkbar.
Im Vorjahr wurden 13,3 Milliarden Euro in Immobilien in Zentral- und Osteuropa investiert. Dieses Rekordniveau soll laut CBRE-Prognose heuer noch übertroffen werden. Der Immobilienberater erwartet für Österreich bis Jahresende ein Investmentvolumen von vier Milliarden Euro. „Es ist ein gutes Jahr für Immobilienmärkte“, sagt Ridder.
Günstige Zinslandschaft
Denn die Zinsen spielen mit. „In Deutschland vergibt die erste Bank einen Immobilienkredit mit null Prozent Finanzierung“, so Ridder. Um überhaupt noch an Immobilienkrediten zu verdienen, werden fünf Prozent Bearbeitungsgebühr verrechnet. Vor allem der Wohnungsmarkt profitiert – zumindest vorerst. Laut CBRE ist das Interesse an Wohnimmobilien in Österreich gestiegen. Konkret wurden 390 Millionen Euro in den österreichischen Wohnungsmarkt investiert. Während in Wien dieses Jahr 12.000 Wohnungen fertiggestellt werden, sind für 2020 in Summe 18.400 neue Wohnungen geplant. Der vorläufige Höhepunkt ist dann in der Landeshauptstadt erreicht. Denn eine Auswertung der Statistik Austria weist auf einen Rückgang bei den Baubewilligungen in Wien hin.
Auch der Boom der Wiener Hochhäuser wird laut CBRE-Prognose zurückgehen. Den Grund dafür sieht Ridder einerseits in den hohen Grundstückspreisen, sowie in der Bauordnungsnovelle, die einen verpflichtenden Anteil jedes Neubaus für den geförderten Wohnbau vorschreibt. Entwickler und Investoren seien dafür zunehmend am Wiener Umland (Speckgürtel) und anderen Städten Österreichs interessiert. Besonders im Fokus steht Graz. Ridder: „Dem europaweiten Trend folgend rücken zunehmend Sekundärstädte in den Fokus.“