Aus dem ehemaligen Schleusengebäude in Nußdorf wurde die Zentrale der Wiener Gewässer. Die Sanierung der Jugendstil-Fassade orientiert sich am historischen Originalzustand.
Ein bekanntes Juwel des Wiener Jugendstils liegt im 19. Bezirk zwischen Donau und Donaukanal. Jetzt geht seine Sanierung in die nächste Phase.
Seit 2017 ist das ehemalige Schleusengebäude der historischen Nußdorfer Wehr- und Schleusenanlage am Brigittenauer Sporn der Sitz der Stadt Wien - Wiener Gewässer (MA 45). Die von Otto Wagner Ende des 19. Jahrhunderts geplante Anlage besteht aus der Schemerlbrücke mit Wehr, dem Krandepot und dem Schleusengebäude.
Zeitgemäße Nutzung
Dem Einzug der Fachabteilung Wiener Gewässer vorangegangen war eine Sanierung des Daches und des Gebäudeinneren. Das Resultat ist ein gelungener Spagat zwischen historischem Erscheinungsbild und zeitgemäßer Nutzung.
2023 folgt nun die zweite Sanierungsstufe: Saniert werden Fassade und deren Ornamentteilen sowie die Fenster. Die Bauarbeiten starteten bereits Mitte Jänner mit der Einrüstung des Gebäudes und sollen laut MA 45 bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.
Strahlend Weiß
In den vergangenen zehn Jahren wurde das Schleusengebäude genauestens untersucht und das historische Erscheinungsbild gemeinsam mit dem Bundesdenkmalamt rekonstruiert. Dabei bestätigte sich, dass Otto Wagner das Gebäude monochrom weiß errichtete, während die Fenster Braun gestrichen waren. Aus diesem Grund werden die in Grün gehaltenen Elemente nach der Sanierung in Weiß erstrahlen.
Der Verputz an der Fassade wird erneuert, die Zierteile werden restauriert. Auch die Fenster werden dem ursprünglichen Erscheinungsbild angepasst, die Innenfenster zeitgemäß wärmegedämmt.