Öko auf der Baustelle: So werden alte Baustoffe wiederverwendet

Beim Neubau des MedUni Campus werden Teile des Bestandsgebäudes ausgebaut und bei anderen Bauwerken wieder eingesetzt.

Auf dem Areal des ehemaligen Wien Energie-Zentrums in Wien-Alsergrund errichten die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) und die Medizinische Universität Wien den neuen MedUni Campus Mariannengasse. Dafür müssen Teile des bestehenden Gebäudekomplexes wie eine Hochgarage und einen Hoftrakt abgerissen werden. Sodass nicht alle alten Bauteile im Müll laden und sogar sinnvoll wiederverwertet werden können, sorgt nun eine neuen Initiative: das BauKarussell. „Die Zukunft der Baubranche liegt in intelligenter Ressourcennutzung – von der Planungsphase über den Bau bis hin zur Rückbauphase“, sagt Architekt Thomas Romm, Gründer von BauKarussell.


Ehemalige Wienstrom-Zentrale, Wertstoffsammlung in einem Altbau durch Firma BaukarussellHarald A. Jahn / www.viennaslide / BIG/Harald A. Jahn

Die Initiative ist der erste Anbieter am österreichischen Markt für den verwertungsorientierten Rückbau bei großvolumigen Bauten und wurde 2017 gegründet. Das Geschäftsmodell wurde bereits in zwei Pilotprojekten erfolgreich getestet: im Glaspalast, dem ehemaligen Rechenzentrum der Stadt Wien, und dem ehemaligen Coca-Cola-Werk am Wienerberg.

Seit Oktober sichern die Partnerorganisationen von BauKarussell – das sind Betriebe aus dem sozialwirtschaftlichen Bereich – wertvolle Bauelemente beim MedUni Campus: vom Pater Noster aus der Gründerzeit über Vintage-Kinosessel bis zur Beamerleinwand. Auch Böden, Türen und Sanitäreinrichtungen sind dabei. „Wir erwarten uns einen deutlichen ökonomischen und ökologischen Mehrwert gegenüber dem konventionellen Ablauf von Abbruch und Entsorgung“, so BIG-Geschäftsführer Hans-Peter Weiss.

In einem neu erstellten Bauteilkatalog werden nun die ersten wiederverwertbaren Bauelemente präsentiert. Über eine Online-Plattform (www.baukarussell.at) können die Teile nun erworben werden.

Die Erlöse sollen die Aufwendungen von BauKarussell tragen und kommen außerdem den sozialwirtschaftlichen Partnerbetrieben zugute.

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