Neue Wege bei der Architekturbiennale in Venedig

Das Labor der Zukunft lautet das Motto der Architekturbiennale in Venedig. 63 Pavillons sind vertreten, darunter auch der aus Österreich.

Die 18. Internationale Architekturbiennale in Venedig von 20. Mai bis 26. November steht diesmal unter dem Motto „The Laboratory of the Future“. Kuratiert wird die Bauausstellung diesmal von der ghanaisch-schottischen Architektin Lesley Lokko, die 1964 in Schottland geboren wurde und in Ghana aufgewachsen ist. Sie ist die bisher vierte weibliche Kuratorin in der rund 40-jährigen Geschichte der Biennale und bezeichnet sich selbst als „Vertreterin des jüngsten Kontinents der Welt“.

Nachhaltigkeit im Fokus

Während der letzten Architektur-Biennale war sie Mitglied der internationalen Jury. „Afrika ist das Labor der Zukunft. Wir sind der jüngste Kontinent der Welt, der Kontinent, der sich am schnellsten urbanisiert“, begründet Kuratorin Lokko ihr Programm. „Dieses rasche und weitgehend ungeplante Wachstum geht auf Kosten der lokalen Umwelt und der Ökosysteme, wodurch wir sowohl auf regionaler als auch auf planetarischer Ebene zu den Hauptverursachern des Klimawandels gehören“, sagt Lesley Lokko. Die Events der Ausstellung werden daher Nachhaltigkeits-zertifizert CO2-arm vonstattengehen.

Pavillons aus verschiedenen Ländern und vom Vatikan

63 internationale Pavillons sind in den Giardini, im Arsenale und im historischen Zentrum von Venedig geplant. Niger nimmt zum ersten Mal an der Veranstaltung teil. Der Vatikan wird wieder dabei sein. Der Pavillon des Vatikans wird sich mit dem Thema der sozialen Freundschaft befassen. Ausstellungsort ist eine Benediktiner-Abtei in Venedig, der Architekt Álvaro Siza und das italienische Künstlerkollektiv „Studio Albori“ wurden verpflichtet.

Portraitstudio Wien, Theresa Wey

Öffentlich versus privat

Österreich ist wieder vor Ort mit einem Pavillon vertreten. Das Architekturkollektiv AKT und Architekt Hermann Czech konzipieren den Österreichbeitrag in einer generationenübergreifenden Kollaboration. Im Zentrum des architektonischen Eingriffes sollen die Gegensätze zwischen „öffentlich/privat“, „zugänglich/nicht zugänglich“ und „gemeinschaftlich/individuell“ stehen. Der Beitrag soll „ein gesellschaftlich wirksamer temporärer Umbau“ des Länderpavillons sein. Der Plan, den Pavillon mit Mauerdurchbruch für die Bewohner Venedigs zum Stadtgebiet Sankt Elena zu öffnen, scheiterte am Denkmalschutz. Jetzt gibt es einen neuen Vorschlag. Statt des Durchbruchs soll eine stützenlose Brückenkonstruktion den Zwischenraum verbinden. Ob das klappt, steht Mitte März fest.

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