Michael Ehlmaier, geschäftsführender Gesellschafter von EHL Immobilien sieht die Coronakrise als großen Digitalisierungstreiber.
KURIER: Wie geht es dem Unternehmen?
Michael Ehlmaier: Den Umständen entsprechend gut. Wir sind ein gesundes Unternehmen, haben genügend Reserven und sehen der Realität ins Auge. Unsere positive Grundeinstellung und unseren Optimismus wollen wir besonders in der Krise bewahren. Es gibt weniger persönliche Termine, aber viele Video- und Telefonkonferenzen. So sind wir sehr nah an unseren Kunden und Mitarbeitern dran.
Welche Angebote können aufrecht erhalten bleiben, welche nicht?
Besichtigungen und persönliche Kontakte zu internationalen Kunden sind derzeit nicht möglich. All unsere Dienstleistungsangebote wie die Bewertung und Vermittlung bieten wir weiter uneingeschränkt an. Die Nachfrage nach Wohnungen ist seit Ostern wieder stark gestiegen. Büroflächen sind weniger nachgefragt, die Kunden warten die weitere Entwicklung ab. Viele Projekte sind allerdings nur aufgeschoben, das stimmt uns positiv fürs zweite Halbjahr.
Wie wird es während der Krise weitergehen?
Homeoffice funktioniert bei uns sehr gut, nächste Woche beginnen wir wieder mit persönlichen Kundenterminen. Wo es möglich ist, werden wir Homeoffice vorerst weiter aufrecht halten. Anfang Juli wollen wir den Bürobetrieb wieder zu 100 Prozent aufnehmen. Schreibtische und Besprechungsräume sind mit Plexiglaswänden aufgerüstet. Mundschutz und Desinfektionsmittel stehen bereit, um Mitarbeiter, Kunden und Partner weiter zu schützen.
Welche Pläne gibt es nach der Krise?
Ab Juli wollen wir wieder voll durchstarten. Die Nachfrage zeigt, dass die Immobilie das Kriseninvestment schlechthin ist. Großes Thema wird auch die Digitalisierung sein. Auf virtuelle Rundgänge haben wir schon lange vor der Krise gesetzt, dieses Angebot werden wir künftig weiter ausbauen.
Hat Ihr Unternehmen bereits finanzielle Einbußen erlitten?
Wir sind gut ins Jahr gestartet und konnten noch einige Transaktionen vor der Krise abwickeln. Für das zweite und dritte Quartal erwarten wir einen Umsatzrückgang, gehen aber davon aus, diesen kompensieren zu können.