Kategoriemieten werden abermals an die Inflation angepasst

Die hohe Inflation ist schuld, dass die Kategoriemieten heuer bereits zum zweiten Mal angehoben wurden. Wie sich das auf die Mieten auswirkt.

Der Kategorie-Mietzins ist die Basismiete für Mietverträge, die zwischen 1. Jänner 1982 und 28. Februar 1994 abgeschlossen wurden. Er wird immer dann an die Inflation angepasst (sofern im Mietvertrag eine Indexierung vereinbart wurde), wenn der Verbraucherpreisindex VPI um fünf Prozent seit der letzten Anhebung gestiegen ist. Anders als bei den Richtwertmieten, die alle zwei Jahre angehoben werden, ist es diese Fünf-Prozent-Schwelle, die definiert, wann der Kategorie-Mietzins angehoben wird.

Hohe Inflation

In der Vergangenheit war dies meist alle zwei bis drei Jahre der Fall. Doch die jahrzehntelang niedrige Inflation ist nun nach oben geklettert, im Juni lag die Teuerung bei 8,7 Prozent. Das wirkt sich wegen der Koppelung an der VPI nun auch auf die Kategoriemieten aus.

Verschiebung um ein Jahr

Bereits im April sind die Basiswerte gestiegen, doch fällig war die Anhebung bereits im Jahr 2021: Sie wurde gesetzlich um ein Jahr verschoben, um die Pandemiefolgen zu lindern. Aufgrund dieser Verschiebung ist es nun geschehen, dass die fünf Prozent-Schwelle nur zwei Monate später wieder übersprungen wurde: Am 1. Juni wurde die nächste Erhöhung fällig. Die Miete konnte bei bestehenden Mietverträgen ab 1. Juli 2022 vorgeschrieben werden.

Mieten steigen um 5,46 Prozent

APA/BARBARA GINDL

Was heißt das für die rund 150.000 Haushalte, die allein in Wien betroffen sind? Die Mieten steigen um 5,46 Prozent. Am 1. April stieg die Kategorie-A-Miete von 3,60 auf 3,80 Euro pro m² und Monat. Zwei Monate später wird sie auf 4,01 Euro angehoben. Eine weitere Erhöhung könnte eventuell durch die Inflationszahl für Juli ausgelöst werden, befürchtet die Arbeiterkammer. Denn im Juni lag die Teuerung bei 8,7 Prozent. Auswirken würde sie sich für Neuverträge ab 1. November, für bestehende Mietverträge ab 1. Dezember. Kommt eine weitere Anpassung, entspräche das einer Erhöhung um rund 16 Prozent in diesem Jahr. Für eine 70 m2 große Wohnung wären dies jährliche Mehrkosten von durchschnittlich 450 Euro.

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