Der Wunsch nach dem eigenen Huhn im Garten boomt. Eine Expertin erklärt, was man bei der Hühnerhaltung beachten muss.
Hühner zu halten ist eigentlich keine Hexerei: Sie brauchen Futter, Wasser, einen Stall und Auslauf im Grünen. Trotzdem gibt es ein paar wichtige Punkte zu beachten. „Zuallererst vergewissern Sie sich bei der Bezirksbehörde, ob Sie in Ihrem Garten Hühner halten dürfen“, rät Nina Hofstädter von „Rette dein Huhn“, ein Verein zur Vermittlung ausgedienter Legehennen.
Sie weiß, wovon sie spricht. Schließlich landen nur allzu oft von der Behörde abgenommene Hühner auf dem Gnadenhof des Vereins in in Bad Deutsch-Altenburg. Und man sollte sich ernsthaft fragen, ob man diese spezielle Tierhaltung durchziehen will. Denn Hühner brauchen tägliche Betreuung.
Genügend Auslauf
Hühner sind pflegeleichte Nutztiere. Um Legehennen artgerecht zu halten, benötigt man pro Henne einen Auslauf von mindestens 10 m2. Nur wenn genügend Auslauf zur Verfügung steht, bleibt die Fläche auch grün. Durch das Gras wird die Färbung des Dotters intensiver. Wenn die Hennen an die Außentemperaturen gewohnt sind, passen sie sich an. Dann sind auch Minusgrade und Schnee im Winter kein Problem für sie. Im Sommer brauchen sie unbedingt auch schattige Plätzchen.
Der ideale Stall
Der Stall sollte nicht in der prallen Sonne stehen und er braucht eine gewisse Größe: „Den Stall sollten Sie in aufrechter Haltung betreten können, dann ist die Reinigung leichter“, erklärt Hofstädter. „Eine alte Gartenhütte ist ideal.“
Die Fenster im Hühnerstall sollten ausreichend Tageslicht hereinlassen, die wichtigste Ausstattung sind Sitzstangen, Legenester, Tränke und Futtertrog. Damit die Einstreu – zum Beispiel Langstroh oder Hackschnitzel – länger sauber gehalten wird, empfehlen sich Kotbretter unter den Stangen. Eine gute Belüftung des Stalls (keine Zugluft!) ist ebenso wichtig wie eine regelmäßige Reinigung.
In Gesellschaft
Hühner sind Gesellschaftstiere. Deshalb sollten immer mehrere Hühner gehalten werden. Gefieder putzen oder Futtersuche werden bevorzugt gemeinsam ausgeführt. Daher sollten auch mehrere Futter- und Wasserstellen zur Verfügung stehen, um jedem Tier die Möglichkeit der gleichzeitigen Futteraufnahme zu geben. Sie müssen mit einem speziellen, hochwertigen Legehennenfutter gefüttert werden. Wasser muss in einwandfreier Qualität immer unbegrenzt zur Verfügung stehen.
Damit die Hennen wirklich zufrieden sind, brauchen sie ihr tägliches Staubbad – an trockenen Stellen im Gelände oder im feinen Sand. Das brauchen sie zur Bekämpfung von Parasiten. Bei Dämmerung gehen die Hühner alleine in den Stall zurück, dann sollten die Stalltüren verschlossen werden, damit kein Marder oder Fuchs eindringen kann. Volieren bieten hier zusätzlich einen guten Schutz.
Behördliche Pflichten
Geflügelhalter sind verpflichtet, die Aufnahme der Haltung innerhalb von sieben Tagen bei der zuständigen Behörde zu melden. Wegen der Geflügelpest muss auch immer wieder einmal die Stallpflicht verordnet werden. Diese gilt auch für Hobbyhaltungen. Sie kann entfallen, wenn sichergestellt ist, dass die Hühner vor dem Kontakt mit Wildvögeln geschützt sind (durch Netze und Dächer) und die Fütterung und Tränkung der Tiere nur im Stall oder unter einem Unterstand erfolgt.
Plätze gesucht
Wer gerne Hühner bei sich aufnehmen möchte, kann sich dafür beim Verein online anmelden. Im Juli werden weiße Bio-Hennen abgegeben.