Hitlerhaus: Architekturwettbewerb-Sieger präsentieren Entwurf

Das Vorarlberger Büro Marte.Marte Architekten hat den Wettbewerb zur Umgestaltung des Geburtshauses Adolf Hitlers gewonnen.

Es war keine einfache Aufgabe, der sich insgesamt zwölf Architektenbüros gestellt haben: Sie sollten das Geburtshaus Adolf Hitlers in Braunau (OÖ) umplanen – und zwar so, dass eine „Neutralisierung des Baus durch eine tief greifende architektonische Umgestaltung“ stattfinden kann.

Dies erklärt Sektionschef Hermann Feiner bei der Präsentation des Siegerentwurfs von Marte.Marte Architekten vor wenigen Tagen. Das Brüderpaar Stefan und Bernhard Marte aus Feldkirch wurde bereits 2004 mit dem Österreichischen Staatspreis für Architektur ausgezeichnet.

Marte.Marte Architekten setzen auf ortsbekannte Struktur

Durchgesetzt hat sich der Plan von Marte.Marte Architekten weil der „Entwurf einen Rückbau in die ursprüngliche Struktur vorsieht“, erklärt der Juryvorsitzende des Architekturwettbewerbs Robert Wimmer.

Die vergangene und zukünftige Struktur zeigt eine Aufteilung in „zwei Häuser mit einem Seitenflurhaus“. Das sei außerdem eine Bauart, die in Braunau öfter vorkommt. Daher habe diese Umsetzung auch den Denkmalschutz überzeugt.

Das äußere Erscheinungsbild des zukünftigen Baus ist sehr reduziert. Auch darin zeigt sich laut Wimmer der primäre Ansatz des Neutralisierens des Baus.

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Wichtig war den Architekten auch die Platzgestaltung vor dem Haus. Dieser ist derzeit mit Autos belegt. Zukünftig werden hier Bäume gepflanzt werden, die Auftritte von größeren Menschenansammlungen verhindern sollen.

Baukosten: Fünf Mio Euro

Die Baukosten betragen rund fünf Millionen Euro. Darin sind die 800.000 Euro, die an die frühere Hausbesitzern von der Republik Österreich gezahlt worden sind, noch nicht mitgerechnet.

Zur Erinnerung: Die Republik befand sich in einem jahrelangen Rechtsstreit mit der Hauseigentümerin, der 2016 mit deren Enteignung geendet hatte. Die Hausbesitzerin wurde mit den bereits erwähnten 800.000 Euro abgegolten und das Haus ging in den Besitz der Republik Österreich über.

Der neue Bau soll Bezirkspolizeikommando und Polizeiinspektion Braunau ab 2023 beherbergen. Diese Nutzung wurde aber nicht kritiklos hingenommen. Schließlich gilt diese nicht unmittelbar als Organisation mit sozialem Zweck, den eine Fachkommission für die Räumlichkeiten ursprünglich vorgesehen hat. Nehammer verteidigt die Entscheidung, schließlich ist „die Polizei Hüterin der Grund- und Freiheitsrechte.“

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