Hingucker am Fjord

Eine Kulturmeile am Wasser entsteht in Oslo: neuer Blickfang ist das Munch Museum, neben Oper, Bibliothek und Nationalmuseum.

Oslo ist der Ort, wo sich Architektur- und Designbegeisterte hinwünschen, sobald Reisen wieder ein Thema ist. Denn rund um die neue Oper im Fjord (geplant von Snøghetta) entsteht ein sehenswerter Kulturbezirk, der heuer um wichtige Meilensteine erweitert wird. Hier eröffnet im Herbst das soeben fertiggestellte Munch-Museum, die Eröffnung des Nationalmuseums für Kunst, Architektur und Design ist von heuer auf 2021 verschoben worden und der Neubau der größten Bibliothek Norwegens ist bereits fertig und wird noch heuer seine Pforten öffnen.

Munch Museum von Juan Herreros

Ivar Kvaal

Edvard Munch war ein produktiver Maler. 40.000 Werke hat er hinterlassen, zwei Drittel davon sind im Besitz der Stadt Oslo, weil Munch sie der Stadt geschenkt hat. Nur ein Bruchteil davon konnte bisher im 1963 eröffneten Munch-Museum gezeigt werden. Im neu entstanden Kulturviertel am Fjord hat die Stadt ihrem Lieblingsmaler nach Plänen des spanischen Architekten Juan Herreros ein neues Museum gebaut: größer, schöner, spektakulärer. Im Herbst soll der 12-stöckige Bau mit der Glasfassade und dem charakteristischen Knick eingeweiht werden. „In dem neuen Gebäude haben wir so viele Möglichkeiten“, sagt Museumsdirektor Stein Olav Henrichsen.

Museum spielt alle Stückln

Zehnmal mehr Wandfläche steht ihm dort zur Verfügung, und unzählige Räume mit unterschiedlichen Größen und Deckenhöhen. Im Monumentalsaal befindet sich ein großer Schlitz an der Außenwand, durch den die großen Bilder, die nicht in den Aufzug passen, mit einem Kran hineingehievt werden können. Anfang Juni wird das Haus an den Direktor übergeben.

5-stöckige Bibliothek

APA/AFP/NTB Scanpix/TERJE PEDERSEN

Die neue Stadtbibliothek Deichmanske, die im Stadtteil Bjørvika in Kürze eröffnet wird, wurde von Lund Hagen in Zusammenarbeit mit Atelier Oslo entworfen. Entstanden ist ein offener Raum, der sich über die fünf Stockwerke erstreckt. Die Sammlung, die der Fabrikant Carl Deichmann 1780 der Stadt vermacht hat, gab sowohl der alten als auch nun der neuen Bibliothek den Namen. Im Bild: Schulkinder, die Bücher übersiedeln.

Architekturmuseum

Das Nationalmuseum für Kunst, Architektur und Design, geplant von den deutschen Kleihues+Schuwerk Architekten, ist ein dreistöckiger Bau, die Räume sind um ein zentrales Atrium angeordnet. Die oberste Etage ist verglast, mit dem Licht, das in der Nacht nach außen dringt, ist sie das Symbol des neuen Bauwerks. Wenn das Museum fertig ist, wird hier Platz für Sammlungen sein, die derzeit auf drei Museen in der norwegischen Hauptstadt verteilt sind. Über 100.000 Exponate müssen übersiedelt werden, bevor das Museum für Besucher öffnen kann. Das Gebäude mit der massiven Schieferfassade beherbergt Lager, Werkstätte, Büros, Restaurant, Bibliothek, Veranstaltungssaal und eine Dachterrasse.

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