Gärtnertipp: Warum der Blauregen einen kräftigen Schnitt braucht

Silvia Walch aus Vorarlberg will von Biogärtner Karl Ploberger wissen, ob es möglich ist, einen Blauregen so zu schneiden, dass er weiterhin blüht.

In Englischen Gärten ist die Wisteria mit ihren langen duftenden Blütenrispen fast überall zu finden. KURIER-Leserin Silvia Walch hat in ihrem Garten eine frei stehende Wisteria, auch Blauregen genannt. Sie gedeiht wunderbar, fast zu gut, wie sie schildert: „Der Blauregen bildet leider so viele Triebe das ganze Jahr hindurch, dass ich alle zwei Wochen mit der Leiter hinauf muss, um sie abzuschneiden. Er wird im Durchmesser trotzdem immer größer. Kann ich nach der Blüte im Frühjahr auch mal die Äste um 30 bis 40 Zentimeter einkürzen? Treibt die Pflanze dann wieder aus oder geht sie ein? Es wäre sehr schade, denn sie ist für uns ein ausgezeichneter Schattenspender.“

Karl Ploberger mir Briller und grünem PulloverRita Newman

Biogärtner Karl Ploberger

Zwei Mal im Jahr zurückschneiden

Biogärtner Karl Ploberger rät: „Am besten ist es, die langen Triebe nach der Blüte auf etwa sechs ,Augen’ (also Blätter) zurückzuschneiden. Und im Februar noch einmal auf zwei Augen. Schneidet man mehr zurück, beginnt ein besonders starkes Wachstum, denn die Schnittregel Nummer eins gilt auch bei Kletterpflanzen: Je mehr ich schneide, desto mehr wächst die Pflanze. Ich würde daher nicht immer zwischendurch schneiden, sondern eben konkret zwei Mal im Jahr kräftig zurückschneiden. Langfristig wird sie damit vital bleiben, aber den überaus starken Austrieb reduzieren und noch schöner blühen. Eingehen wird sie niemals.“

Noch ein Tipp vom Experten: „Generell sollte man beim Blauregen aufpassen: Niemals zu einer Dachrinne setzen. Die rankenden Triebe haben so viel Kraft, dass sie jedes Eisen verbiegen und zerstören. Am besten an einer Pergola hochziehen oder frei wachsen lassen und mit ein wenig Unterstützung zu einem Baum formieren.“

Gärtner wissen Rat

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