Drinnen im Sommer: Pflanzen und Wege fürs Sommergefühl

Der KURIER hat sich umgehört, wie man sich Sommergefühle in die Wohnung holt und sie mit den richtigen Pflanzen kühlen kann

Es wird heiß. Die Hochsommermonate bedeuten für viele Städter, sich in den sogenannten Tropennächten schwitzend im Bett zu wälzen. Auch durch die weit geöffneten Fenster dringt kein erlösendes kaltes Lüftchen. Denn auch die Stadt vor den Fenstern ist erhitzt.

Der Asphalt, die Fassaden, die Gebäude speichern die Hitze, geben sie nächtens den – nach Abkühlung dürstenden – Bewohnern wieder ab, erklärt der Teamleiter für Grünraum und Garten der Umweltberatung, Björn Schoas. Diese Situation ist besonders für diejenigen ohne Freifläche schwer zu ertragen. Und es wird schlimmer werden. Die Klimaprognosen der ETH Zürich für Wien zeichnet ein ungesund heißes Szenario. Wien könnte sich bis 2050 um weitere 7,6 Grad erhitzen.

 Grüne Kühlung

Was dabei Abhilfe verschaffen kann? Begrünung, erklärt der Experte. Denn Pflanzen speichern die Wärme, Wasser verdunstet, die Feuchtigkeit kühlt. „Während sich nämlich Häuserfassaden und Asphalt auf bis zu 60, 70 Grad erwärmen können, werden Blätter an den Fassaden nur maximal so warm, wie ihre Umgebungstemperatur. Und sie beschatten“, so Schoas.

Auch Pflanzen in der Wohnung können das Mikroklima der eigene vier Wände kühlen (siehe Liste rechts). Was es dafür braucht, sind Pflanzen mit großen Blättern und großen Töpfen. Durch ausreichendes Gießen verdunstet das Wasser und der Raum kühlt ab. Der Corona-Sommer bringt vermutlich nicht nur schweißtreibende Nächte, auch der ersehnte Sprung ins kühle Meer fällt für viele aus.

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Für's Gefühl

Mit Pflanzen und einer sommerlichen Umgestaltung kann man dem Fernweh entgegenwirken – auch ohne Balkonien und Gartenlandschaft.

Der KURIER hat bei der Interieur Designerin Lejla Budnjo nachgefragt, wie man sich den Urlaub nachhause holt. In Kombination mit der richtigen Begrünung lässt sich der Sommer dann auch zu Hause genießen. Die Expertin rät zum Griff in die Natur. Genauer: zu natürlichen Materialien und Mustern auf Teppichen, Kissen und Möbeln.

Alles, was an den Sommer und an das Draußen-Sein erinnert, wird einfach hereingebracht. Wer nicht die ganze Wohnung umdekorieren möchte, "gestaltet sich einfach in einer Ecke, in der Nähe eines Fensters, eine kleine Oase“, so die Expertin.

Budnjo erklärt im KURIER-Gespräch, worauf man achten kann. Erstens, "bringen Materialien, wie Rattan, Jute und Hanf die Natur ins Wohnzimmer. Das geht leicht, etwa in Form von Körbchen oder Lampenschirmen aus Rattan.“

"Man muss nicht übertreiben"

Auch Farben können viel bewirken. Wer mutig ist, kann eine Wand streichen. Blau erinnere an Wasser, an den Himmel. Grün stehe für Wiesen und Pflanzen, Gelb für die Sonne, Früchte und mache fröhlich. "Man muss damit aber auch nicht übertreiben – Muster, Teppiche, Vorhänge oder Vasen in diesen Farben reichen aus“, sagt Budnjo. Generell verändern Teppiche die Stimmung eines Raumes schnell. Man könne dabei sogar auf pflegeleichte Outdoor-Teppiche setzen. Auch das Licht in der Oase ist wichtig. "Wir verstecken uns immer. Aber wer frei sein will, muss die Vorhänge auf die Seite schieben und Licht hereinlassen.“

Als praktische Anleitung: Einen Juteteppich in der Oasen-Ecke ausgelegt, zwei schöne Outdoor-Stühle darauf platziert, bunte Kissen oder ein Hamamtuch oben drauf, eine Rattanlampe darüber, ringsherum Pflanzen. Fertig. "So einfach kann man entfliehen.“

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