Do-it-yourself: Weihnachtliche Deko aus dem Wald

Bloggerin Petra Gschwendtner zeigt bei einem Spaziergang durch den Wiener Prater, wie Natur-Dekoration zu finden ist.

Ein kleines Körbchen und eine gute Baumschere – das sind die Utensilien, die Petra Gschwendtner oft mit hat, wenn sie in den Wald oder auf einer Wiese geht. Sie hält Ausschau nach schönen Zweigen, herabgefallenen Hülsen und bunten Beeren. Aus den Naturmaterialien bastelt die Bloggerin und Social Media-Expertin dann einfache, dafür umso zauberhaftere Deko. „Je nach Jahreszeit findet man unterschiedliche Dinge. Der Wald ist immer ergiebig“, sagt Gschwendtner.

Gerade in der Vorweihnachtszeit sind selbst gemachte Stücke aus der Natur besonders beliebt: sie erzeugen keinen Müll, sind kostenlos und das Selbermachen bereitet viel Freude. Mit dem IMMO KURIER drehte die gebürtige Oberösterreicherin eine Runde im Wiener Prater, um weihnachtliche Dekoration zu sammeln.

Kurier/Gerhard Deutsch

Zum Sammeln sind ein kleiner Korb, eine Schere und eine Baumschere praktisch 

Eigentlich ist der Prater nicht das allerbeste Terrain, um Naturmaterialien zu finden. Am leichtesten lassen sich gute Do-it-yourself-Stücke nämlich in Nadelwäldern entdecken: unterschiedliche Zapfen und immergrüne Zweige. „Einer meiner Grundsätze lautet, dass ich nur Dinge mitnehme, die schon wo heruntergefallen sind. Ich schneide nichts von lebenden Pflanzen ab.“

 

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Geht mit offenen Augen durch den Wald: Bloggerin Petra Gschwendtner

Der Spaziergang durch den Prater erweist sich trotzdem als ergiebig: Gesucht wird vor allem am Boden. Petra Gschwendter durchwühlt die dicken Schichten Laub und untersucht herabgefallene Zweige. Auf einem abgestorbenen Ast entdeckt sie gleich einen Mistelzweig. Ein Glück, denn Misteln thronen meist so weit oben in den Baumwipfeln, dass sie nicht zu erreichen sind. Gschwendtner schneidet ein paar Zweige ab. Diese eignen sich zum Binden von Kränzen oder werden einfach mit einer schönen Schleife zusammengebunden und aufgehängt.

 

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Mistelzweige sind gerade in der Weihnachtszeit ein hübscher Hingucker        

Weniger Glück hat sie bei den Eichen: Eicheln, die oft noch auf den kleinen Zweigen hängen, sind immer ein nettes Element zum Basteln. Doch im Prater waren die vielen Eichkätzchen beim Einsammeln wohl schneller. Dafür findet Gschwendtner getrocknete Beeren sowie Samen- und Fruchthülsen mit interessanten Formen von anderen Bäumen: die langen Hülsen der Robinie, Haselnüsse in einem dicken Nest aus Ästchen, die „Fruchtbecher“ der Bucheckern. Petra Gschwendtner sagt: „Hülsen eignen sich als hübsche Verzierung für Geschenkpäckchen.“

 

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Samenhülsen haben interessante Formen und eigen sich als Deko für Geschenke   

Auch schöne Blätter sammelt Gschwendter ein. Wenn die Materialien noch etwas feucht sind, sollten sie zu Hause vor Verwendung noch getrocknet werden. Die Blätter können mit einem wasserfesten Stift beschrieben werden und ebenfalls an Geschenken – etwa als Namensschild – angebracht werden. „Das Praktische ist, dass nach dem Fest kein Müll übrig bleibt,“ sagt sie.

 

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Blätter können mit einem wasserfesten Stift hübsch bemalt werden 

Auch mit Moos bewachsene Rinden hebt die Bloggerin auf und steckt sie in ihren Korb. Rinden sind immer nette Hingucker in der Wohnung. Auch größere Äste sammelt Gschwendter ein. Sie bastelt daraus eine Aufhängung für Weihnachtskugeln. Dafür werden an den beiden Enden des Astes die Enden eines schönen, langen Bands angeknüpft. Danach kann man Kugeln mit Bändern in unterschiedlichen Längen daran anknoten und das Ganze an einem schönen Platz in der Wohnung aufhängen. Schön sind auch Glaskugeln, die sich mit einem Schraubverschluss öffnen lassen und mit Zweigen und Beeren je nach Lust und Laune befüllt werden.

 

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Mit einem Blumendraht lassen sich Naturmaterialien zu einem Kranz binden 

Nach einer Stunde Spaziergang im Prater hat Petra Gschwendter ihren Korb schon gut mit Materialien aus der Natur gefüllt. Eine Variante, die Stücke schön zu präsentieren, ist mittels eines einfachen Kranzes. Dafür wird ein Stück Blumendraht an den Enden zusammengezwirbelt und die Einzelteile werden daran festgebunden: Blätter, Zapfen, Tannenzweige. Bei Zapfen funktioniert das so: Ein Drahtstück wird unter den Schuppen um den Zapfen gewickelt und an den Enden zusammengezwirbelt.

Noch mehr Bastelideen zeigt Petra Gschwendter übrigens auf ihrem Blog www.welovehandmade.at, den sie mit ihrer Kollegin Anna Heuberger betreibt. Auch viele Workshops wie Kranzbinden oder Kalligrafie bieten die beiden Do-it-yourself-Begeisterten regelmäßig an.

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