Die Kosten fürs Heizen werden im Winter enorm steigen. Umso wichtiger ist es jetzt, auf gut gewartete Heizsysteme zu achten. Nur diese wärmen effizient. Wir haben Tipps für die Heizsaison.
Die kühlen Septembertage haben die Temperaturen in den eigenen vier Wände schon unter 20 Grad Celsius sinken lassen. Ein unbehagliches Gefühl hat sich eingestellt. Zeit also, die Heizungen wieder vom Sommerbetrieb, wo ausschließlich Warmwasser produziert wurde, auf Winterbetrieb umzustellen. Dabei kann es durchaus passieren, dass die Heizkörper nicht so recht warm werden wie gewünscht.
Regelmäßige Wartung
„Grundsätzlich sollte der Heizkessel oder die Therme einmal pro Jahr von einem Installateurbetrieb gewartet werden, der das Gerät reinigt und die Funktionen überprüft“, rät Ewald Gärber von „die umweltberatung“. Mieter sollten ihrer Verpflichtung zur jährlicher Wartung unbedingt nachkommen. Zwar tragen die Vermieter die Kosten eventueller Reparaturen. Doch kommen Mieter ihrer Wartungspflicht nicht nach, können Vermieter die Reparaturkosten auf die Mieter abwälzen.
Druck prüfen
Ist mit der Heizanlage alles in Ordnung, kann vieles selbst geprüft werden. Zum Beispiel der Systemdruck: Liegt er unterhalb des grünen Bereiches, braucht man nur etwas Wasser in den Kreislauf nachfüllen. Ist der Druck zu hoch, liegt die Druckanzeige oberhalb des grünen Bereiches. Es muss etwas Wasser aus dem System abgelassen werden. Das geht am einfachsten direkt am Heizkörperentlüftungsventil. Dazu das Ventil solange offen lassen, bis die Druckanzeige wieder im grünen Bereich ist. Wichtig: Vor dem Öffnen einen Becher für das abgelassene Wasser unter das Entlüftungsventil halten.
Ventile regeln Temperatur
Im Normalfall wird die Therme über das Raumthermostat gesteuert. Damit wird die Grundtemperatur für die Wohnung gewählt. Die empfohlene Temperatur liegt bei 21 bis 22 Grad Celsius. Bei der Überprüfung des Raumthermostats muss mitunter eine höhere Temperatur gewählt werden, falls die Raumtemperatur noch wärmer ist als 22 Grad. Die Therme sollte sich einschalten, sobald auf eine höhere Temperatur als die momentane Raumtemperatur eingestellt wird.
Mit den Regelungsventilen am Heizkörper lässt sich die Raumtemperatur dosieren. In Schlafzimmer, Küche oder Vorraum kann es kühler sein als im Wohnzimmer. Sobald das Ventil vollständig geöffnet ist, wird der Heizkörper langsam warm. Ist das nicht der Fall, kann es sein, dass das Ventil feststeckt. Oft lässt es sich durch vorsichtiges Klopfen mit einem Hammer lösen. Besonders vorteilhaft sind sogenannte Thermostatventile. Diese regulieren den Heizkörper direkt über die erreichte Raumtemperatur.
Luft im Heizkörper
Gluckert und gurgelt es im Heizkörper oder wird die Heizkörperfläche nicht gleichmäßig warm? Dann ist Luft im Heizkörper. Mit dem passenden Vierkantschlüssel wird das Entlüftungsventil solange offen gelassen, bis die ganze Luft draußen ist. Das Ventil sofort schließen, sobald ein gleichmäßiger Wasserstrahl herauskommt. Auch hier wichtig: Vor dem Öffnen einen Becher für das Wasser in der Hand halten.
Heizen mit Strom ist übrigens laut dem Experten keine Alternative, weil es viel zu teuer ist: „Infrarotheizung, Heizlüfter oder Elektroradiator eignen sich nur für einen kurzfristigen Einsatz oder für selten genutzte Räume.“
Fünf Tipps für die Heizsaison
von Ewald Gärber, Experte bei „die umweltberatung“
Temperatur absenken:
Eine Reduktion um 1 Grad Celsius senkt die Heizkosten um bis sechs Prozent. Nachtabsenkung und Thermostatventile bringen bis zu zehn Prozent Heizkostenersparnis.
Heizkörper frei machen:
Befreien Sie Heizkörper und Thermostatköpfe von Verbauungen, Möbeln oder Vorhängen, damit sich die Wärme optimal im Raum verteilt. Das spart bis zu 30 Prozent der Heizkosten.
Richtig lüften:
Lüften Sie mehrmals täglich, indem Sie die Fenster für ein paar Minuten ganz öffnen. Gekippte Fenster sind schlecht, weil die Mauern stark auskühlen. Das begünstigt die Bildung von Schimmel.
Fenster abdichten:
Viel Raumwärme geht durch undichte Fenster und Türen verloren.
Heizkörper reinigen:
Am Heizkörper sammelt sich in den Zwischenräumen Staub an. Dieser verteilt sich durch die aufsteigende Wärme im Raum und verschlechtert die Luftqualität. Mit speziellen Staubwedeln für Heizkörperzwischenräume lässt sich der Staub gut entfernen.