Die Errichtung privater Einfamilienhäuser wird oft aufgeschoben

Steigende Energiepreise, teure Finanzierung und die Teuerung erschweren die Situation privater Häuslbauer.

Die Marktsituation für Häuslbauer hat sich drastisch verändert. Viele von ihnen plagen Sorgen und Ängste bezüglich des Hausbaus, das hat damit zu tun, dass die Kosten für die Errichtung immer schwerer abschätzbar sind, geht aus einer aktuellen Umfrage des Market-Instituts unter 840 Österreichern im Auftrag des Baustoffkonzerns Wienerberger hervor. „Rund ein Drittel der Befragten sagen, dass sie den Bau aufgeschoben haben“, sagt Birgit Starmayr, Vorständin des Market-Instituts. Jene, die den Hausbau abgeschlossen haben, sind froh, dass sie bereits gebaut haben.

Kleinere Häuser bauen

Die Konsequenzen dieser Verunsicherung: Man baut kleiner und spart Quadratmeter ein, um die Kosten möglichst gering zu halten. „Das Preisthema verunsichert“, sagt Starmayr. Vor allem, da zu Baubeginn oft nicht klar ist, wie viel das Projekt am Ende des Tages kostet. „87 Prozent der Befragten sagen, es sei schwieriger geworden zu finanzieren.“ Die Teuerung und die steigenden Energiepreise erschwerten die Lage der Häuslbauer. Hätte der Hausbau im Jahr 2018 noch durchschnittlich 386.000 Euro gekostet, so liegt der Durchschnittspreis aktuell bei 537.000 Euro.

Lieber beauftragen als selbst bauen

Aus der Umfrage geht auch hervor, dass der Trend, selbst zu bauen, zurück geht. Es werden vermehrt bereits fertiggestellte Immobilien oder Bestandsbauten gekauft, der Bau werde verstärkt den Profis überlassen. 39 Prozent der Befragten wollen nach wie vor selbst bauen – „scheitern aber oft am Baugrund“, führt Starmayr aus, da die Preise für Baugründe stark gestiegen sind. Der Anteil an Grundstückssuchenden, die selbst bauen wollen, ist seit dem Jahr 2018 bis heute von 22 auf 14 Prozent gesunken.

Am Land wohnen

Bei Thema Haus ist den Befragten das „Wohnen am Land“ als Kontrast zur heißen Stadt wichtig. Weitere Argumente, die auch heute noch für das Einfamilienhaus im Gegensatz zur Wohnung sprechen, sind der Garten, mehr Stauraum, der Wohnkomfort und die Möglichkeit, Raumaufteilung und Ausstattung individuell zu gestalten. Bei der Baustoffwahl hat der Ziegel die Nase vorne, bei der Dachform ist das Steildach beliebter als das Flachdach, vor allem aus ästhetischen Gründen. Das Interesse an erneuerbarer Energiegewinnung ist sehr groß, geht aus der Umfrage hervor: Gut ein Fünftel hat das Dach des Einfamilienhauses noch einmal umgeplant, um eine Photovoltaikanlage zu integrieren. Vor allem die Salzburger und die Burgenländer haben besonders darauf geachtet, geht aus der Bundesländerauswertung hervor.

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