Cool bleiben in der City: Ein Oberösterreicher zeigt, wie es geht

Eine Idee aus Oberösterreich, die sogenannten Klima-Inseln, soll für Abkühlung in Städten sorgen. Ein Team rund um Innenarchitekt Christoph Fürst hat einen bepflanzten Würfel entwickelt.

Die Plätze in unseren Städten glühen in der Sommerhitze. Eine natürliche Beschattung sucht man als Passant meist vergebens. Eine Idee aus Oberösterreich kann Abhilfe schaffen.

Innenarchitekt Christoph Fürst wollte etwas Nachhaltiges schaffen, dass die urbanen Plätze wieder lebenswerter macht. Zwar stellt die Bepflanzung von Innenstädten mit Bäumen eine gute Lösung dar, die Überhitzung zu bekämpfen. Doch brauchen neu gepflanzte Bäume viele Jahre, bis sie ein dichtes Blätterdach bilden, das zur gewünschten Kühlung beiträgt.

Klima-Insel für urbane Plätze

Genau hier setzt der Oberösterreicher an. Er hat sich mit Philip Buchberger, Jeremias Blaickner und Wolfgang Preisinger zur ARGE „Klima*Inseln“ zusammengeschlossen und 25 Quadratmeter große, bewachsene Module entwickelt, die beschatten und kühlen sollen. Der würfelförmige Prototyp kann in Traun in Oberösterreich besichtigt werden. „Zahlreiche Gemeinden, aber auch Krankenhäuser haben bereits Interesse an den Modulen gezeigt“, erzählt Fürst.

ARGE KLIMA*INSELN

Der Prototyp steht in Traun (OÖ)

Besseres Mikroklima

Die Aneinanderreihung der einzelnen Module führt zur Entstehung von Inseln mit angenehmer Temperatur. Neben der Beschattung spielt die Verdunstung eine entscheidende Rolle bei der Kühlung. Ein intelligentes Wassermanagement, das idealerweise mit Regen- oder Grauwasser betrieben wird, sorgt dafür, dass die Pflanzen optimal versorgt werden.

Bei Regenfällen wird die Bewässerung automatisch reduziert, während sie bei heißem Wetter erhöht wird. Dadurch gelangt mehr Wasser in das Blattwerk, was zu einer verstärkten Verdunstung führt und somit die kühlende Wirkung verstärkt.

Vielfältige Nutzung

Unter dem Blätterdach kann der öffentliche Raum auch viel besser genutzt werden, wie Fürst erklärt: „Sitzbänke laden zum Verweilen ein, können als soziale Treffpunkte genutzt werden, Bühnenelemente machen die Klima-Insel zum Veranstaltungsraum.“ Die Module lassen sich zudem leicht mit einem Stapler bewegen, was besonders bei großen Veranstaltungen von Vorteil ist.

Ein Modul ist ab 60.000 Euro (inkl. Aufstellung, Bepflanzung und automatisiertem Wassermanagement) zu beziehen.

Wissenschaftlich begleitet wurde das Projekt von der Forschungsabteilung der BOKU Wien. „Sobald das Modul unseres Prototypen bewachsen ist, wird die BOKU auch Messungen hinsichtlich Temperatur und Feuchtigkeit machen, um die Effizienz der Klima*Insel auch wissenschaftlich belegen zu können“, erzählt Christoph Fürst.

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