Kaum Pflege im Gegensatz zu Schnittblumen brauchen Trockenblumen. So trocknet man Blüten, Gräser und Kapseln und arrangiert sie zu Bouquets und Kränzen.
Lange haftete ihnen das Image von Staubfängern an. Doch damals, in den 1980ern und 1990ern, waren getrocknete Blumen ein großes Thema, weil sie natürlich schön, langlebig und vielseitig einsetzbar sind. Nun sind sie zurück. Sie passen in die Zeit der Wiederverwertung, der Umweltfreundlichkeit, der Bescheidenheit – und jeder kann selbst tätig werden, Blüten und Gräser sammeln und diese zu Sträußen und Kränzen binden. So geht’s. Zunächst wird gesammelt, bei einem Spaziergang durch Wiesen, Felder und Wälder oder im eigenen Garten.
Blüten sammeln
Das können Blüten sein (Hortensie, Distel, Rosen, Lavendel, Dahlien, Schleierkraut, Strohblumen), Gräser (Chinaschilf, Zittergras, Getreide) oder Fruchtkapseln (Mohn, Baumwolle), um nur einige zu nennen. „Sinnvollerweise sollte das Ernten möglichst an trockenen, sonnigen Tagen erfolgen, sobald sich kein Tau oder Regen mehr auf den Pflanzenteilen befindet“, empfehlen die Autoren des Buches „We love Trockenblumen“, das bei Bloom’s erschienen ist. Man erntet nur jene Blüten, die voll entwickelt sind. Ausnahme: die Strohblume wird bereits kurz vor der Blütenöffnung geschnitten, sie öffnet sich beim Trocknen.
So werden Blüten getrocknet
Dann geht es ans Trocknen, wofür es mehrere Methoden gibt. Man kann die gesammelten Blüten an einem trockenen und luftigen, wegen des Farberhalts auch dunklen Ort bei Zimmertemperatur trocknen, oder bei Warmluft. Das kann ein Backofen oder ein Raum mit Heißlüfter sein. Für das Trocknen im Backofen wird ein Backblech mit sauberem Sand bedeckt, der auf ca. 40 °C vorgewärmt wird. „Dann verteilt man die Floralien mit ausreichendem Abstand zueinander darauf und lässt sie je nach Konsistenz verschieden lange im Ofen“, so die Autoren. Blütenblätter sind nach rund dreißig Minuten fertig, ganze Stiele erfordern mehrere Stunden.
...oder gepresst
Es gibt auch chemische Hilfsmittel zum Trocknen, wie Trockensalz, Waschpulver oder Kieselgeld, dabei muss die Pflanze in einem geschlossenen Behälter vollständig vom Trockenmittel umgeben sein. Nach etwa einer Woche ist der Trocknungsvorgang abgeschlossen. Blumen können aber auch getrocknet werden, indem man sie presst. Dabei werden sie zwischen zwei Lagen Papier gelegt. Diese werden anschließend in ein dickes Buch gegeben und geschlossen. Man kann das Buch auch zusätzlich beschweren. Es gibt auch eigene Pflanzenpressen für diesen Vorgang, bei beiden Varianten wird das Wasser langsam entzogen. Je nach Material dauert dieser Prozess bis zu drei Wochen.
Von der Blume zum Bouquet
Generell sollten Trockenblumen, damit sie möglichst lange ihre Farbe behalten, keiner direkten Sonnenbestrahlung ausgesetzt werden. Auch eine zu hohe Luftfeuchtigkeit ist ungünstig, denn es besteht unter Umständen Schimmelgefahr. Damit die Trockenblumen möglichst lange halten, können sie mit Haarspray oder einem speziellen Versiegelungsspray geschützt werden. Erst dann kann man die Blüten und Pflanzenteile zu dekorativen Bouquets arrangieren. Kurze Floralien wie Fruchtstände werden zunächst mit Draht umwickelt. Dann kann man die Blumen, Fruchtstände und Gräser gut verteilt zu einem runden Strauß zusammennehmen und mit Bindebast fixieren. Oder man kann die Blüten mithilfe von Zierdraht auf einen Drahtring wickeln, sodass etwa die Hälfte frei bleibt. Die Blüten werden teilweise mit Heißkleber im Kranz befestigt. Zum Schluss eine Schnur zur Aufhängung befestigen und der Trockenblumenkranz ist fertig.
Eine andere Variante besteht darin, die getrockneten Blüten dekorativ in einem Steckschwamm oder Steckschaum anzuordnen und diesen in einer formschönen Vase zu verstecken.