Ausgeschlafen: Lattenrost wird zum Designer-Tisch

Die Snorre Blumenständer aus alten Lattenrosten haben die Designwelt erobert. Jetzt wird das Upcycling-Projekt flexibler und zum höhenverstellbaren Tisch.

Blau, rot, grün oder doch Natur? „Animal-Print haben wir leider noch nicht,“ gibt Thomas Maurer lachend auf eine nicht ganz Ernst gemeinte Anfrage zu. „Aber manche unserer snorres haben auch ein tolles Muster, allein durch die Holzart,“ verriet der Designer bei der Wohnen & Interior Messe kürzlich in Wien. Maurer und Business-Partner Maximilian Klammer stellen unter dem Namen Studiolo ganz besondere Einrichtungsgegenstände her: Für die Herstellung dersnorreswerden nämlich ausrangierte Lattenroste verwendet. „Die bekommen wir von der MA48 und könnten wohl täglich eine Ladung abholen. Man glaubt gar nicht, wie viele weggeschmissen werden. Und vor allem: Wie unterschiedlich die aussehen können“, so Maurer. Neben klassischen Holzmodellen gibt es deshalb auch viele Unikate.

Valentin Allazi

Maximilian Klammer (li.) und Thomas Maurer

Erst vor einem Jahr hat das kreative Duo mit dem Upcycling-Projekt snorre die österreichische Designlandschaft aufgemischt. Nun präsentierten die Jungunternehmer bereits eine Erweiterung ihres Designs: den snorre 2.0. Der ungewöhnliche Pflanzenständer wird zum modularen Beistelltisch: „Wir wollen unsere Produkte so vielseitig und flexibel wie möglich gestalten. Deshalb wurde snorre jetzt angepasst“, freut sich Klammer. „Aus einem Projekt von Max wurde eine gemeinsame größere Vision“, ergänzt Thomas Maurer.

„Gemeinsam wollen wir Möglichkeiten bieten, Möbelobjekte nicht nur nachhaltig zu produzieren, sondern auch langfristig verwenden zu können“, erklärt er weiter. „Daher ist uns die Modularität so wichtig. Egal ob Pflanze, Tischplatte oder Sektkühler: Alle snorre sind mit verschiedenen Einsätzen kombinierbar.“

Valentin Alazzi

Neben der optischen und praktischen Optimierung des Ausgangsproduktes – etwa durch neue Nieten und einen verbesserten Verschluss für den Zugmechanismus zur Größenanpassung, umfasst snorre 2.0 auch modulare Elemente zur vielseitigen Verwendung. Darunter Tischplatten in drei verschiedenen Größen, die snorre zum Couch-, Beistell- oder Stehtisch umfunktionieren.

Im nordisch inspirierten Design der Marke werden diese in Zusammenarbeit mit trastic aus recyceltem Plastik oder Holzfaserplatten der Firma Valchromat produziert. Auch neu: Textile Übertöpfe, die aus ausgemusterten Segeln oder veganem Leder hergestellt werden. Es bleibt übrigens spannend, wie Max verrät: „Ganz neue Projekte, um aus gebrauchten Materialien Designobjekte zu schaffen, sind bereits in Planung.“

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