Aus für die eigene Ferienwohnung auf Mallorca

Mallorca will die Wohnungsnot auf der Insel bekämpfen. Vor allem Ausländer hat die Politik jetzt im Visier.

Der Wohnungsmangel treibt auf den Balearen inzwischen erschreckende Blüten. Immer mehr Ärzte, Lehrer und andere Fachkräfte ziehen weg, weil sie keine bezahlbare Unterkunft finden.Hausbesetzungen nehmen zu. Nun will Mallorca radikal durchgreifen.

Wohnungsnot bekämpfen

Der Traum einer eigenen Ferienwohnung auf Mallorca könnte für viele Deutsche, aber auch Österreicher bald platzen, wenn die Regierung der Balearen mit ihren radikalen Plänen zur Bekämpfung der schlimmen Wohnungsnot durchkommt. Die linken Parteien, die auf den Mittelmeer-Inseln das Sagen haben, wollen nämlich den Immobilienkauf durch Nichtansässige einschränken. Das soll in Abstimmung mit der spanischen Zentralregierung und der Europäischen Union geschehen, wie es in einer Initiative heißt, die am Dienstag im Regionalparlament in Palma mit großer Mehrheit angenommen wurde.

Kommt Verbot für Ausländer?

Ziel sei ein Gesetz, „das die notwendigen Maßnahmen zur Beschränkung des Erwerbs von Eigenheimen durch nicht ansässige natürliche oder juristische Personen vorsieht, um die aktuelle Immobilienspekulation zu verhindern“, heißt es im Text. Wie die angestrebte Beschränkung aussehen soll, steht zwar noch nicht fest. Einige linke Politiker fordern aber schlicht und einfach ein Verbot für nicht Ortsansässige.

Mehr als die Hälfte aller Immobilienkäufer auf den Balearen waren 2021 Ausländer - ganz vorne rangieren die Deutschen, mit 59 Prozent aller von Ausländern getätigten Geschäfte. Die Opposition kritisiert die Pläne, hält diese für kontraproduktiv und zudem für unvereinar mit EU-Recht. Diese Ansicht teilen viele Juristen und Makler.

Wohnen wird unleistbar

Wohnungsnot herrscht zwar nicht nur auf Mallorca und Ibiza, sondern auch in vielen anderen Regionen Spaniens und der EU. Doch die Immobilienpreise sind in den vergangenen Jahren auf den sehr beliebten Urlaubsinseln besonders stark angestiegen.

Im Zuge dieser Entwicklung kletterten auch die Mietpreise auf neue Höchststände. Es gibt auf Mallorca kaum noch Wohnungen für weniger als 1.000 Euro Monatsmiete. Selbst ein WG-Zimmer kostet auf Mallorca in der Regel mindestens 400 Euro. Dabei liegt der monatliche Durchschnittsverdienst auf der Insel nach Zahlen der spanischen Statistikbehörde INE lediglich bei gut 1900 Euro.

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