Der Wechsel der Jahreszeiten bringt Wunsch nach Veränderung. Wie der Wohnraum neu gestaltet wird, ohne einen Besuch im Möbelhaus
Der Wind ist kühler, die Tage kürzer und die Blätter auf den Bäumen nicht mehr saftig grün, sondern rötlich-orange. Sonnenanbeter müssen der Tatsache ins Auge sehen: Der Sommer neigt sich dem Ende zu. Das verändert auch die Stimmung im Wohnraum – sie wird gemütlicher. „Jetzt stehen Rückzug und Cocooning an.
Leichte Sommerfarben wie Weiß, Grün und Blau weichen, dafür ziehen Rot, Gold, Braun und dunkleres Orange ein. Der Herbst ist eine atmosphärische Periode – auch für den Wohnraum“, sagt Interieur Designerin Elke Altenberger. Sie weiß, wie Akzente und auch Kontraste zum Sommerflair gesetzt werden können, ohne die Wohnung neu einrichten zu müssen.
Neue Stoffe für den Wohnraum
Kissen tauschen und Herbstfarben in den Stoffen widerspiegeln lassen, genauso wie Tagesdecken aus Wolle, Kaschmir oder Kunstfell fürs Sofa. Laura Karasinski, ebenfalls Designerin und Gründerin des gleichnamigen Atelier Karasinski, empfiehlt zudem illustrative, große Muster. „So geben Decken auch ästhetisch etwas her.“
Denselben Effekt erfüllen Teppiche. Altenberger: „Großflächig aufgelegt in satten dunklen Farben wird neue Stimmung und enorme Wärme kreiert.“
Schalen, Kerzen und Düfte
Gekonnt in Szene gesetzte Deko wie Obst- und Gemüseschalen, gefüllt mit Kürbissen, Kastanien oder Zwetschken lassen auf einen Blick wissen, welche Jahreszeit eingezogen ist. Genauso wie ein schönes Tablett mit Teeschalen und Gläsern sowie Kerzenleuchtern. Laura Karasinski setzt zudem auf Duftkerzen. „Die gesamte Raumatmosphäre verändert sich mit dem Geruch.“ Laut der Expertin ist ein olfaktorisches Erlebnis zu jeder Jahreszeit wichtig. Dabei helfen außerdem frische Blumen und Herbstpflanzen.
Flair durch Farbe
Neue Akzente setzen auch Farben und Tapeten an der Wand. Karasinski: „Farben verändern Räume.“ Wichtig dabei: Vorher überlegen, wohin der Blick gelenkt werden soll und einen Probetopf bestellen. „Die Farbe an einer kleinen Stelle auftragen, an der viel Licht und Schatten ist, um zu sehen, wie sich der Ton verhält und, ob er gefällt.“
Nicht vergessen: Auch Weiß ist eine Farbe, die bewusst eingesetzt werden kann. Neue Blickachsen kreieren auch Bilder an den Wänden. Altenberger: „Am besten alte Bilder durchstöbern und dann nach Belieben und Jahreszeit tauschen.“
Wer den alten Holztisch in der Küche oder das Fauteuil im Wohnzimmer überhaupt nicht mehr sehen kann, dem raten die beiden Expertinnen sich näher mit den Stücken auseinanderzusetzen. Wenn das Regal oder der Kleiderschrank aus Studienzeiten noch Bücher und Kleidung verstauen, können farbige Tapeten oder hochwertige Oberflächen neuen Glanz verleihen. Angeschraubte Beine bringen zudem so manche Kommode zum Schweben.