Eine Ausstellung in Wien stellt die Entwicklung von Alltagskultur und Möbeldesign in der BRD und der DDR gegenüber.
Geprägt durch Bauhaus und Werkbund erlangte das deutsche Design Anfang des 20. Jahrhunderts weltweite Bedeutung. Mit der deutschen Teilung ab dem Jahr 1949 entwickelten sich Design und Alltagskultur auf beiden Seiten der Mauer getrennt weiter – im Westen als Motor des „Wirtschaftswunders, im Osten als Teil sozialistischer Planwirtschaft.
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Um diese Entwicklung zu zeigen, startete vor Kurzem im Möbelmuseum Wien die Ausstellung „Deutsches Design 1949 – 1989. Zwei Länder, eine Geschichte“. Das Design der damaligen DDR und BRD wird vergleichend gegenübergestellt und dabei ideologische und gestalterische Unterschiede ebenso wie Parallelen und Querbezüge gezeigt.
Die Exponate reichen von ikonischen Möbeln und Leuchten über Grafik, Industriedesign und Inneneinrichtung bis hin zu Mode, Textilien und Schmuck.
DDR-Design aus billig-buntem Plastik, kühler Funktionalismus in der BRD – solchen Klischees setzt die Ausstellung einen differenzierten Blick entgegen.
Legendäre Alltagsobjekte wie das „DDR-Ampelmännchen“ (1961) oder die „Schneewittchensarg“-Stereoanlage (1956) sind ebenso zu sehen wie etwa Luigi Colanis skulpturaler Schlaufensessel „Poly-COR“ (1968).
Max Bills Küchenuhr (1956) oder Klaus Kunis elegante Gießkanne (ca. 1960), sie zeigen die „neue Häuslichkeit“. Zu sehen ist die Ausstellung im Möbelmuseum, Andreasgasse 7 in 1070 Wien, bis zum 14. Jänner 2024. www.moebelmuseumwien.at