Es klingelt wieder häufiger an der Tür: Einkäufe, Essen und vieles andere wird derzeit geliefert. Am Liebsten im Dauerbezug.
Wir haben gleich mehrere. Zwei zum Streamen, eines zum Essen, eines zum Lesen: Abos boomen in allen Bereichen. Sie können wöchentlich frische Blumen erhalten, neue Putzmittel, Kochrezepte oder Babynahrung. Laut einer Studie haben 80 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher mindestens ein Abonnement abgeschlossen und sind auch weiteren nicht abgeneigt. Regelmäßigkeit wirkt beruhigend. Praktisch ist es außerdem und vor allem: bequem. Man muss für fast nichts mehr das Haus verlassen. Allerdings kann das Ganze leicht ausarten:
Eine liebe Freundin ist anfällig für wöchentlich zugestellte Pakete. Packerln auszupacken macht sie glücklich. Das Biokistl gehört für sie zur Grundausstattung und wird von der gesamten Familie begeistert aufgenommen. Doch das Kosmetik-Abo droht die Kapazität des Badezimmers zu sprengen. Im Vertrauen zeigte sie mir zusätzlich eine riesige Kiste gefüllt mit Cremen, Tiegeln und Tuben, die sie vor ihrem Mann versteckt hält. „Ich glaube, ich habe ein Problem“, gestand sie mir flüsternd. Zum Glück sind die meisten Abos jederzeit kündbar. Nun ist erstmal Schluss mit den Packerln. Stattdessen organisiert sie eine wöchentliche Selbsthilfegruppe für Dauerbezieher. Alle Teilnehmenden erhalten einen Kosmetikartikel gratis ...
nicole.zametter@kurier.at